Arnsberg. Auf eine Zeitreise der besonderen Art führte die Alleinlebenden des Bezirks Iserlohn ein Besuch im Arnsberger Sauerland-Museum. Hierzu hatten die Bezirksbeauftragten des Kirchenbezirks Iserlohn am 23. Oktober 2010 eingeladen.
Das Sauerland-Museum des Hochsauerlandkreises ist ein historisches Regionalmuseum in Arnsberg. Es befindet sich seit 1964 im Landsberger Hof, der 1605 vom Kurfürst Ernst von Bayern für seine Hofdame Gertrud von Plettenberg erbaut wurde. Das Museum befindet sich in Trägerschaft des Hochsauerlandkreises und widmet sich in seiner Dauerausstellung der Geschichte und Naturgeschichte der Region. Daneben finden regelmäßig Sonderausstellungen zur Geschichte oder Kulturgeschichte der Region statt.
Von der Steinzeit bis zur kurkölnischen Herrschaft
Eine Mitarbeiterin des Museums führte die Besuchergruppe durch das Museum und damit auch durch verschiedene Epochen. Zu Beginn wurde die Steinzeit mit anschaulich nachgebauten Figuren des Neandertalers und seiner Lebensweise dargestellt. Viele Werkzeuge, Schmuckstücke und Waffen aus Stein, die man in der sauerländischen „Balver Höhle“ gefunden hatte, waren zu bewundern. Auch Knochenfunde eines Höhlenbären und Teile von Mammutstoßzähnen beeindruckten die Besucher.
Im 14. Jahrhundert wurde Arnsberg unter der kurkölnischen Herrschaft zur Regierungsstadt erhoben. Ein weiterer Zeitsprung führte in die Zeit nach Napoleon. Die Führerin informierte über einheimische Künstler sowie über die kontinuierliche Industrialisierung durch einige heute noch existierender Unternehmen.
Auch die Entwicklung der typischen Schützenvereine wurde eindrucksvoll dargestellt.
Vom Volksempfänger bis zum KdF-Wagen
Die Nazis im Sauerland: Zahlreiche Exponate sowie Bild- und Tondokumente geben dem Besucher Einblicke in dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte. Die Ausstellung entlarvt die Propagandainstrumente der Nationalsozialisten und deckt das dahinter stehende Kalkül auf.
Die Vereine und Organisationen sollten das Privatleben der Bürger kontrollieren und zum zügigen Aufbau der erstrebten „Volksgemeinschaft“ beitragen. Sowohl das „Winterhilfswerk des deutschen Volkes“ (WHW) als auch die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) und die NS-Massenorganisation „Kraft durch Freude“ (KDF) waren seit Beginn der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland 1933 ein wesentlicher Bestandteil ihres Propagandaapparats.
Arnsberg in alten Ansichten
Im Erdgeschoss konnten die Besucher noch die Fotoausstellung „Arnsberg in alten Ansichten“ mit vielen sehenswerten Stadtimpressionen aus alter Zeit betrachten. Dem Besucher bot sich die weitverzweigte Geschichte des kurkölnischen Sauerlandes von den Anfängen bis in die Nachkriegszeit des zweiten Weltkrieges.
Nach all diesen Eindrücken kam die Gruppe schließlich zum Ausgang und damit wieder in die Gegenwart zurück.
Diese Zeitreise hatte den Hunger derart angeregt, so dass alle noch in das Museumscafe einkehrten. Der Nachmittag klang dann gemütlich aus.
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